PG Oberleichtersbach-Schondra

"Und seht, wie freundlich der HERR ist": So lautet unser Jahresmotto, das uns in großen Buchstaben und mit einem bunten Blumenstrauß untermalt aus jedem Altarraum unserer Pfarrgemeinde entgegen leuchtet. Aber was bedeuten diese Worte aus Psalm 34,9 eigentlich? Wo können wir die Freundlichkeit des Herrn sehen, fühlen oder sogar schmecken? In unserem Alltag erlebbar werden lassen?

Wahrscheinlich heißen die Worte für jeden etwas anderes, denn jeder erlebt Freundlichkeit auf andere Art und in den unterschiedlichsten Momenten. Und genau das soll in der nächsten Zeit beschrieben werden, wenn nun ab sofort jeden Monat ein anderer von seinen Erfahrungen berichten wird.

Die Freundlichkeit des Herrn erlebte ich ganz bewusst vergangenen Sonntag auf einem Frühlingsspaziergang durch unsere Heimat. Als ich einige Zeit mit Blick auf die Rhöner Landschaft vor mich hin geträumt hatte, ging ich ein paar Schritte mit geschlossenen Augen. Nun nahm ich so viel mehr als den schönen Ausblick wahr: ich hörte plötzlich die Vögel zwitschern, konnte den sanften Wind fühlen, sog den Duft der sprießenden Frühlingsboten ein und spürte die Wärme der ersten Sonnenstrahlen auf meiner Haut. In diesem Moment wurde mir wieder einmal klar, wie herrlich die Natur ist und welch große Geschenke uns Gott jeden Tag macht, auch wenn wir sie nicht immer so bewusst wahrnehmen wie ich in diesem Moment. Seine Freundlichkeit ist also mit allen Sinnen spürbar, indem er uns all das Schöne der Natur zur Verfügung stellt.

Vielleicht kann man Psalm 34,9 sogar um einige Imperative erweitern: „Seht, hört, schmeckt, riecht, fühlt und erlebt, wie freundlich der Herr ist!“ Und wir sollten uns einfach mal die Zeit nehmen, auf die vielen Geschenke, die einfach da zu sein scheinen, zu achten und sie zu genießen.

Julia Beck

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