PG Oberleichtersbach-Schondra

Unser Jahresmotto „... und seht wie freundlich der Herr ist.“ gefällt mir sehr gut und ganz besonders das Bild mit dem Blumenstrauß. Da reicht mir jemand einen wunderbaren Blumenwiesen-Strauß entgegen, am liebsten möchte ich zupacken, ihn annehmen.

Für mich steckt in diesem Bild – das Weiterreichen eines Blumenstraußes – eine Aufforderung. Gott fordert mich auf, seine Freundlichkeit weiterzugeben. Hört sich einfach an, ist es aber nicht.
Vor Jahren schon, damals war ich noch Studentin, machte ich einen kleinen Versuch. 15-20 Minuten lang war mein täglicher Gang in die Uni, meistens traf ich unterwegs dieselben Personen, kaum einer lies es sich anmerken, dass man sich regelmäßig sieht. Ich beschloss den ganzen Weg mit einem Lächeln zu gehen. Wie reagiert die Umwelt dann auf mich? Puh..., nach ein paar Metern wurde mir klar: Das wird nicht einfach. 20 Minuten lang, dauerhaft zu Lächeln ist für die Backenmuskulatur anstrengend. Immer wieder ermahnte ich mich dazu, zu lächeln. Wie reagiert die Umwelt nun auf mich? Die meisten gingen wie jeden Morgen ihren eigenen Weg. Ein paar Kinder erwiderten das Lächeln und die Männer der Müllabfuhr lächelten und grüßten sogar. Das freute mich sehr, wenigstens ein paar Menschen konnte ich anstecken. Über längere Zeit habe ich das jeden Tag nicht durchgehalten. Aber ab und zu, probierte ich es wieder aus.
Und für mich persönlich stand einmal mehr fest, das anonyme Stadtleben ist nichts für mich.

Marie Müller

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