Entstehung und Motiv
Jahresmotto – warum?
Mir persönlich tut es gut, meinen Blick auf etwas zu richten, was mir wichtig ist. Ich möchte nicht ziel- und planlos oder gleichgültig durchs Leben gehen. Da hilft mir eine „Überschrift“, unter der das Jahr steht. Durch die eigene Mitarbeit bei der Findung und Ausgestaltung des Jahresmottos berühren mich diese Gedanken sehr stark. Als wertvollen Prozess erlebe ich das Miteinander-Suchen-und-Gestalten sowie den Austausch untereinander. So erlebe ich meine Tätigkeit im Pfarrgemeinderat als große Bereicherung!
Jahresmotto – wie kommt es zustande?
Der Pfarrgemeinderat versucht auf den jährlichen Klausurtagen das Gemeindeleben in den Blick zu nehmen und zu schauen, was aktuell von Bedeutung ist. Die Schwerpunkte versuchen wir dann zusammenzufassen und in einem aussagekräftigen Satz oder Halbsatz „zu bündeln“.
Folgende Schwerpunkte zeigten sich für das Jahr 2020 bei unseren Überlegungen: • Umbruch in Gesellschaft, Politik und Kirche (Sorge um Klima und Umwelt, Fridays for future, nationalistische Strömungen und raue Umfangsformen in vielen gesellschaftlichen und politischen Bereichen, „America first“, Brexit, Forderungen nach Änderungen in der Kirche, Maria 2.0, synodaler Weg) vieles verändert sich, ist in Bewegung, Dynamik • Achtsamkeit • Aufwachen, es ist an der Zeit endlich etwas zu tun, …!
Angelehnt an das Lied „Lass uns in deinem Namen, Herr, die nötigen Schritte tun“ einigten wir uns auf „… die nötigen Schritte tun“.
Gestaltung:
Nun galt es, das Jahresmotto mit einem geeigneten Bild-Motiv zu hinterlegen. Ein altes Sprichwort sagt: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Und dieses Bild begleitet uns dann in allen Kirchen auf einem Roll-up durchs Jahr. Das diesjährige Foto ist aus dem „Schatzkästchen“ eines evangelischen Pfarrers. Wir alle sind eben gemeinsam auf dem Weg (die nötigen Schritte tun, auch in der Ökumene).
Unser Handzettel wird nun noch mit Bibelwort, meditativem Text und einem Gebet auf der Rückseite versehen. Den Gedanken Ausdruck zu verleihen und alles in treffende Worte zu fassen erweist sich auch immer als recht anspruchsvolle Aufgabe. Mit vereinten Kräften und Gottes Hilfe gelang es uns dann doch wieder.
Und so hoffen wir, dass Euch unser Jahresmotto inspiriert, dass Ihr Euch in „unseren“ Gedanken, Texten und Gebeten wiederfinden könnt. Mich jedenfalls begleitet unser Jahresmotto – sicher auch wegen der Mitarbeit im Vorfeld.
Also dann: Lasst uns alle – wo auch immer – … die nötigen Schritte tun! Gott begleite uns!
Jahresmotto 2021
Auch, wenn wir uns in den Pfarrgemeinderäten unter „Die nötigen Schritte tun“ doch vielleicht etwas anderes vorgestellt hatten, so mussten wir Ende des doch recht „eigenartigen“ Jahres 2020 (Corona-Pandemie) feststellen, dass unser Jahresmotto noch immer aktuell ist, wenngleich auch mit anderen Schwerpunkten.
Aus der PG-Rat-Sitzung vom 30.11.2020:
Das Jahresmotto aus dem Vorjahr bleibt auch für 2021 bestehen
und wird ergänzt um folgende Gedanken, die dem Jahresmotto den Charakter einer
Jahres-Ermutigung
geben:
- Kundschafter der Zuversicht sein, die in Gottvertrauen handeln
- Gottes Kraft geht alle Wege mit
- ER bahnt uns den Weg
- Weg, der uns bereitet ist
- sicher im Vertrauen
- Gott begleitet die Schritte
- ER führt uns auf dem Weg
Fastenzeit/Osterzeit (Osterkerzen-Motiv):
• Psalm 31,9: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“
„Wir sind zwar gefordert, die nötigen Schritte zu tun, sollten uns aber nicht nur auf unser eigenes Aktivsein berufen, sondern können uns sicher sein, dass Gott das Größere tut, unseren Weg bahnt und uns leitet.“ – so heißt es im Protokoll der PG-Rat-Sitzung vom 30.11.2020
Christa Schmäling
Foto: kda/Stephan Eimterbäumer
Gebet
Und das tut im Wissen um die gegenwärtige Zeit:
Die Stunde ist gekommen,
aufzustehen vom Schlaf.
(Röm 13,11)Wir wissen es nur allzu genau:
Stillstand kann keine Lösung sein.
Die Kirche, das Weltklima, unsere Umwelt,
jede persönliche Beziehung
– alles schreit nach Bewegung.
Aufwachen!
Nein, es muss nicht alles bleiben
wie es schon immer war!
Durch das Gestrüpp der Zeit hindurch
müssen wir die nötigen Schritte tun.
Wenn nicht jetzt – wann dann?
Sicher im Vertrauen,
dass Gott unsere Schritte begleitet
– die leichten und die schweren –,
gilt es,
jetzt aufzubrechen,
aufmerksam und bedacht,
auf den Weg, den ER uns führt.Jesus, Du bist der Hirte aller Menschen,
und Du gehst mit uns als Freund und Bruder.
Gott, unser Vater, leite unsere Schritte!
Sende uns deinen Geist, damit wir erkennen,
was wirklich nötig ist, und in Deinem Sinne handeln,
wir als Einzelne und in unseren Gemeinschaften,
und auch die Verantwortlichen
in Kirche, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Lass die Kirche den Weg der Erneuerung finden,
lass sie Türen und Fenster öffnen, damit die
Menschen erleben, dass Du die Mitte bist.
Treibe uns an, damit wir aufbrechen,
und segne unsere Schritte. Amen.
Diesen Schritt will ich tun oder diese Gedanken beschäftigen mich.