PG Oberleichtersbach-Schondra

Gründonnerstag - Wendezeit

„Es konnte ja nicht so weitergehen“.

So höre ich viele Bekannte in diesen Tagen sagen.

Und jetzt, in diesen Zeiten, erleben wir eine Wendezeit in unserem Land – ja auf der ganzen Welt.

Vieles tritt in den Hintergrund, was scheinbar gar nicht mehr so wichtig zu sein scheint.

Wendezeit auch für Jesus.

Nach dem Mahl mit seinen Jüngern, geht er auf die andere Seite des Baches Kidron in den Garten Getsemani.

Mit dem überqueren dieses Baches, der übersetzt in unsere Sprache „Schwarzbach“ oder „trübe/dunkel“ heißt, wendet sich auch für ihn das Blatt. Jetzt wird alles anders.

Vorher noch Becher voll Wein mit seinen Jüngern – jetzt der bittere Kelch des Leidens.

Wendezeit auch für uns.

Unsere Urlaubsgedanken und Feiern mit lieben Verwandten und Bekannten, unsere Spaßfaktoren und Sportereignisse mit denen wir uns so gerne die Zeit vertrieben haben, die rücken plötzlich bei vielen ganz weit in den Hintergrund.

Stattdessen werden viele von Ansteckungsangst, Kurzarbeit, Verdienstausfällen und vielleicht sogar Gedanken zu drohenden Insolvenzen geplagt.

Viele von uns erleben jetzt auch eine Überquerung dieses Baches Kidron.

„Es konnte ja nicht so weitergehen“ - Aber wie soll es für sie weitergehen?

Schließlich hängen ja auch viele Jobs an unserem Freizeit- und Konsumverhalten!

Im Garten Getsemani hat Jesus seine Jünger gebeten bei ihm zu bleiben und mit ihm zu wachen und zu beten. Wir wissen, dass sie eingeschlafen sind.

Sein Ruf an uns gilt aber bis heute.

Auch wenn heute am Gründonnerstag um 21:00 Uhr die Glocken schweigen.

Versammeln wir uns trotzdem, brennen eine Kerze an und bitten den Herrn darum, dass er bei uns bleibe.

Und vor allem, bleiben wir doch auch bei IHM und beten und wachen wir mit IHM.

Nehmen wir all die in unsere Gebete mit auf, die in diesen Tagen oft nicht mehr wissen, wie es für sie weitergehen soll und tun wir die nötigen Schritte um denen zu helfen, die sich plötzlich auf der anderen Seite des Baches Kidron wiederfinden.

Diakon

Frank Rüttiger

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