Die Windmühle am Stadtrand
Am Rand einer westfälischen Stadt steht eine Windmühle.
Günstig für den Wind steht sie auf einer Anhöhe.
Wie schön, denkt der Besucher der Stadt:
Wie in alter Zeit – Windkraft für das tägliche Brot.
Aber bald hat der Besucher wieder Grund, sich zu wundern:
Die Mühle dreht sich, ohne dass ein Lüftchen sich regt.
Sie gehört nämlich zu einem Museum;
mit einem Geldstück setzt man einen Elektromotor in Betrieb,
der für 3 Minuten Wind macht.
Dafür musste man freilich die Flügel vom Wind blockieren und
an das andere Energiesystem anschließen.
Ein schöner Schein.
(aus dem Buch „Zwei Minuten vor dem Tag“ von Friedrich Dietz)
Auch in meinem Leben stellt sich die Frage:
Wer oder was bewegt mich?
In welchem Wind dreht sich die Mühle meines Lebens?
Dreht sich die Mühle meines Lebens
in dem Wind, den Gott mir spendet?
- oder im künstlichen,
- im selbstgemachten,
- im eigenbestimmten –
- oder gar im fremden Wind?
Lass mein Leben echt sein, Herr –
und treibe DU mich an,
damit ich tue, was zu tun ist –
dass ich aufmerksam bin
und die nötigen Schritte tue.
Gott, sei Du mein Antrieb
und bewege mich.
Sei als Energie- und Kraftquelle in unserer Mitte
Amen.
Christa Schmäling