Immer weiter.
Manchmal kommt es uns so vor, als seien die Tage wie die aneinandergereihten Glieder einer Kette. Wir schlafen ein, wachen auf und machen weiter. Wir frühstücken weiter, wir arbeiten weiter, lieben wieder, reden weiter oder streiten weiter.
Es mag sich sogar so anfühlen, als sei das eigene Leben ein Fortsetzungsroman oder eine TV-Serie mit endlos vielen Folgen.
Führt man sich dieses „immer weiter“ so vor Augen, könnte man meinen, dass es sich um ein eintöniges, langweiliges Leben handeln muss. Aber ist das wirklich so? Würden wir lieber ein Leben voller Überraschungen und Abenteuer führen, an dem jeder Tag neue Aufregungen bringt?
Weitermachen heißt doch, seinen eigenen Weg in eine Richtung zu lenken. Und viele von uns haben das Glück, dass sie diesen Weg zu zweit gehen dürfen – ober über weite Strecken gehen durften. Auch das ist kostbar. Und wenn wir gemeinsam auf einem Weg voranschreiten, ist es wichtig, auf den anderen achtzugeben. Dass man sich aufeinander verlassen kann, sich an den Händen hält und auf den unwegsamen Abschnitten aufpasst, dass der andere nicht strauchelt. Und wenn doch, dann helfen wir einander auf.
Immer weiterzugehen heißt eben auch, nicht stehenzubleiben. Und selbst wenn sich dabei manches wiederholen mag, kann es sich doch neu anfühlen, reich und schön.
Denn immer weiterzumachen, ist letztlich nichts anderes als eine Umschreibung für das Leben selbst.
Uwe Bockelmann