PG Oberleichtersbach-Schondra

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit werden in den Kirchen große Krippen mit ihren dazugehörigen Figuren aufgestellt.

Sie sollen für uns die Geburt Jesu veranschaulichen, an den Ursprung des Neuen Testaments erinnern und sind aus den Kirchen nicht wegzudenken. Auch die nach der Heiligen Familie benannte Kirche für die Oberleichtersbacher Ortsteile Breitenbach und Mitgenfeld besitzt natürlich einen aufwendig gearbeiteten Krippenstall und Figuren, deren Ursprung sogar auf die Zeit vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs zurückverfolgt werden kann. Bereits seit über 80 Jahren dürfen sich die Dorfbewohner an dem in der damaligen Zeit durch den Breitenbacher Otto Schneider erbauten Stall und den inzwischen historischen Krippenfiguren erfreuen.
Die vielen Jahre sind jedoch vor allem an den Krippenfiguren nicht spurlos vorbeigegangen. Sie bestehen aus Gips, der im Laufe der Zeit rissig wurde, Teile brachen ab und die Farbe fing an, abzublättern. Mehrfach wurde bereits versucht, die Figuren in Eigenregie zu restaurieren und abgebrochene Teile nachzumodellieren. Die Kirchengemeinde ist nicht bereit, sich von den Krippenfiguren zu trennen – ein so altes und aufwendig gearbeitetes Werk sollte erhalten bleiben. Lange Zeit gehören diese Krippenfiguren bereits in die Dorfkirche, alle Einwohner sind mit genau diesen aufgewachsen und haben in den Weihnachtsgottesdiensten ihrer Kindheit auf sie geblickt, worauf sich eine große Verbundenheit gründet. Elke Breitenbach hatte sich zur Aufgabe gemacht, ihr Möglichstes zu tun, die Krippenfiguren wieder herzurichten und zum diesjährigen Weihnachtsfest in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. „Die Figuren sind stark in die Jahre gekommen und bedurften eines dringenden Anstrichs, nicht nur, um diese wieder ansehnlich zu machen, sondern auch, um sie zu erhalten. Wir wollten sie nicht einfach durch neue Figuren ersetzen.“ In Petra Geppert hat sie für ihr Vorhaben Hilfe gefunden.
Zu zweit kümmerten sie sich beinahe die gesamte Vorweihnachtszeit um die Krippenfiguren und haben ehrenamtlich zahlreiche Stunden investiert. „Tatsächlich haben wir uns dieses Vorhaben nicht ganz so aufwendig vorgestellt. Es war bereits nicht einfach, die passenden Farben für diese historischen und durch ihre Beschaffenheit auch empfindlichen Figuren zu finden“ lässt Geppert wissen. Es wurden Farbtöne speziell gemischt und es bedurfte mehrfacher Anstriche. „Wir sind natürlich keine Restauratoren und es ist uns nicht möglich, fehlende Teile der Figuren zu modellieren, doch haben wir unser Möglichstes getan, mit der passenden Farbe und Liebe zum Detail.“ Eine fachmännische Restauration der Figuren würde einen erheblichen Kostenaufwand mit sich bringen. Die Arbeit der beiden Frauen kann mit einer solchen natürlich nicht gleichgesetzt werden, jedoch wurden die Figuren soweit möglich liebevoll hergerichtet und damit wieder für lange Zeit haltbar gemacht und das im Rahmen eines ehrenamtlichen Engagements.
Kurz vor Weihnachten und damit gerade rechtzeitig waren die Figuren fertig und zeigen sich nun wieder in kräftigen Farben. Berthold Heil hat sich um einen Bewegungsmelder für den Krippenstall gekümmert, damit die Unikate für die Besucher strahlen können. Ihrem Eigennamen „Hl. Familie“ kann die Kirche nun auch mit ihren Krippenfiguren wieder gerecht werden. Die Krippe bleibt noch bis Mariä Lichtmess am 2. Februar ausgestellt. Die beiden engagierten Malerinnen würden sich über regen Zulauf in das Gotteshaus sehr freuen.

Karina Kirchner, Gemeindeteam Oberleichtersbach

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