PG Oberleichtersbach-Schondra
lautete das Thema vom Frauenfrühstück vergangenen Mittwoch im Pfarrheim. Ein ernstes Thema umrahmt von leckerem Frühstück, herzlichen Begegnungen und vielfältigen Gesprächen.

Der voll besetzte Saal zeigte, dass Sigrun Morshäuser und Carmen Schaab vom Vorbereitungsteam mal wieder ein Händchen dafür hatten, was Frauen interessiert. Schließlich ist es ein Thema, mit dem jeder auf irgendeine Weise konfrontiert wird. Seit 10 Jahren gibt es diese informativen Frühstücke mit zunehmender Beliebtheit. Nach dem der Leib gestärkt war, gab es in einem Interview einen lebendigen Austausch zum Thema "Trauer". Die Referentinnen der Christian Presl-Stiftung Bad Kissingen, Dipl. Sozialpädagogin Cornelia Weber und Dipl. Sozialpädagogin Maritta Düring-Haas berichteten anhand von lebensnahen Beispielen und bezogen die Anwesenden in die Gespräche mit ein.

Trauernde können uns im privaten wie auch im beruflichen Umfeld begegnen. Die Trauer anderer macht uns betroffen, zugleich aber auch hilflos und unsicher. Wir möchten uns richtig verhalten; möchten helfen, wissen aber nicht wie. Zunächst ist es vielleicht wichtig zu wissen, dass Trauer ganz individuell empfunden wird; es gibt kein Richtig oder Falsch. Trauer ist wichtig, quasi "Not-wendig". Sie umfasst den ganzen Menschen, also Körper Geist und Seele und ist eine natürliche emotionale Reaktion, nicht immer gleich, sondern ein beweglicher Prozess der Zeit braucht; manchmal über Jahre. Manche Menschen befinden sich erst einmal in einem "Schockzustand". Sie müssen erst einmal alles Mögliche organisieren, das Leben in der Familie oder in der Gemeinschaft muss ja weitergehen. Dann wird die Trauer auf später verschoben. Es gibt kein Modell, aber auf das eigene Herz zu hören und seiner inneren Stimme zu folgen ist ein Weg.

Begleiter sollten die Fähigkeit haben, mit auszuhalten und zuzuhören. Gute Ratschläge, so gut sie auch gemeint sind, sind oft fehl am Platz. Trauernde wollen oft gar nicht loslassen, sondern mit dem Verstorbenen verbunden bleiben. Das bedeutet nicht, dass Betroffene immer in schlechter Stimmung sind, nein, es sind unterschiedliche Phasen möglich. Trauernde wünschen sich stabile, Halt gebende Begleiter, die mitfühlen, aber nicht mitleiden!  Eine gute Möglichkeit ist auch, konkrete Hilfe anzubieten, also weniger der Satz: "Ruf doch mal an, wenn du was brauchst", sondern konkret könnte das bei einer jungen Familie heißen: "Ich kann morgen mal für euch was mitkochen." Oder: "Ich fahre später einkaufen. Braucht ihr was?" Auf keinen Fall sollte man es persönlich nehmen, wenn Hilfe nicht angenommen wird. Nicht jeder kann sich öffnen oder möchte hilfsbedürftig dastehen. Sterben ist ein Teil des Lebens. Das können auch Kinder verstehen, wenn man sie entsprechend mit einbezieht. Für Menschen, die sich vertrauensvolle Unterstützung von außen wünschen, gibt es die Christian Presl-Stiftung in Bad Kissingen. Sie bietet Trauerbegleitung für Einzelne, Paare und Familien, für Kinder und Jugendliche an. Das Team der Stiftung gibt auch gerne Informationen für Angehörige, Freunde, Kollegen, Nachbarn und Interessierte. Finanziert wird diese Arbeit durch Spenden. Der Erlös des Frauenfrühstücks fließt dieser Institution zu.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite unter:  www.christian-presl-stiftung.de

Christine Platzer

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