PG Oberleichtersbach-Schondra

Wer am Abend des 21.10.21 einen Blick in die Schondraer Kirche geworfen hätte, hätte sich vielleicht darüber gewundert, dass die Gottesdienstbesucher nicht wie sonst andächtig in den Bänken saßen, sondern ähnlich einer Gymnastikgruppe Bewegungen machten.

Es handelte sich um ein Körper-Gebet, das Pfarrerin Regina Schenk anleitete, um die Teilnehmenden des diesjährigen Ökumene-Gottesdienstes auf das Thema „Zeit für mich – Zeit für Gott“ einzustimmen.
Der Kirchenvorstand Geroda und der Pfarrgemeinderat Schondra kommen jährlich zu einem Gottesdienst und einem anschließenden Treffen zum lockeren Austausch zusammen, um miteinander im Gespräch zu bleiben und die gemeinsamen Veranstaltungen des Folgejahres zu planen.
Heuer beschäftigte das Vorbereitungsteam die Frage, wie es sein kann, dass die meisten nach den „Auszeiten“ der letzten 1,5 Jahre schon wieder im Strudel der Hektik gefangen sein können. Pfarrerin Schenk eröffnete ihre Predigt mit den Worten: „Pfarrer Armin Haas und ich fanden keinen Termin zur gemeinsamen Vorbereitung einer Dialogpredigt – wir hatten einfach keine Zeit!“ Und so geht es vielen: Termine mit den Kindern, Stress im Job, Erledigen der Haushaltspflichten, Einkaufen für die kranken Eltern – man hat eigentlich nie Zeit für sich. Möglichkeiten der Ruhepausen im Alltag wurden in der Predigt vorgeschlagen und bieten sich eventuell an, aber diese muss man auch für sich nutzbar machen. Man könne sich bewusst Nischen im Tagesfluss suchen, in denen man sich und seinen Gedanken Raum lässt, z.B. in einem Spaziergang, beim täglichen Spülen, auf der Autofahrt zur Arbeitsstelle. Wichtig sei, dass man in dieser Zeit ganz bei sich ist – und somit bei Gott. „Wenn ich mir Zeit für mich nehme, nehme ich mir auch Zeit für Gott“ war das Fazit der gemeinsamen Feier, die durch moderne Lieder von Pfarrer Haas und Lea Müller instrumental begleitet wurde.
Im Anschluss traf man sich im Pfarrheim, um unter den geltenden Hygienerichtlinien miteinander die Gedanken des Gottesdienstes zu vertiefen. Bei entspannter Atmosphäre und leckeren Häppchen spürte man wieder einmal mehr das Verbindende der beiden Konfessionen.

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