PG Oberleichtersbach-Schondra

"UND SEHT, WIE FREUNDLICH DER HERR IST"

Ich sehe mir gerne den WhatsApp Status meiner Freunde an. Klar ist da die Frage ob ich immer und alles posten muss, was ich gerade mache… Und trotzdem sieht man da doch, was Menschen bewegt.

Meistens Positives, Lustiges, Weisheiten, gutes Essen, Natur, die mich gerade beeindruckt, Menschen, mit denen ich unterwegs bin, süße Tierbilder, das Herz berührende Kinderbilder…

Und das alles Geschenk Gottes. Wie wunderbar!

Für diese Zeilen habe ich mir meinen Laptop auf die Terrasse geholt, weil das für mich der Ort ist wo sich „Himmel und Erde“ berühren. Gar nicht weit. Ist es mit dem Glück nicht oft so, dass wir es suchen wie die Brille, die wir auf der Nase sitzen haben? Jetzt im Sommer bin ich gerne und oft mit meinem Fahrrad unterwegs. Ich freue mich, wenn ich das Auto für manche kleinen Wege stehen lassen und stattdessen unsere schöne Natur und die frische Luft genießen kann. Dazu fällt mir gerade wieder ein Satz aus einem sehr bekannten Film ein, den der Herzog Maximilian von Bayern seiner Tochter Elisabeth gesagt haben soll:

"Wenn du einmal im Leben Kummer und Sorgen hast, dann geh' so wie jetzt mit offenen Augen durch den Wald. Und in jedem Baum und in jedem Strauch, in jedem Tier und in jeder Blume, wird dir die Allmacht Gottes zum Bewusstsein kommen und dir Trost und Kraft geben.“

Wenn Gott so freundlich zu uns ist, warum nicht auch wir? Einen Text, der mir im Netz mal über den Weg gelaufen ist, habe ich mir gespeichert und möchte den hier gerne mit anfügen, weil die ehrliche, von Herzen kommende Freundlichkeit ein erster Schritt zu diesem Traum ist:

Ich träume von einer Gemeinde,
... in der keiner eine Barrikade um sich errichten muss, weil da niemand ist, der ihm weh tun will.
... in der keiner seine Schwächen verbergen und Stärken vortäuschen muss,
weil man sich angenommen fühlt, so wie man ist.

... in der keiner verurteilt wird, weil er anders denkt oder handelt als andere.
... in der sich keiner besser vorkommt als sein Nachbar.
... in der man es sich leisten kann, offen voreinander zu sein,
ohne für die Offenheit bestraft zu werden.

... in der niemandem seine Fehler nachgetragen werden,
weil man vergeben kann.

... in der niemand in Not und Sorge allein sein muss,
weil er überall wirkliche Freunde findet.

... in der man miteinander auch über seinen eigenen Glauben spricht und ihn nicht für sich behält,
weil man sich füreinander verantwortlich weiß.

...in der jeder sich äußern kann,
weil er weiß, dass seine Äußerungen in Liebe aufgenommen werden und es nicht auf schlaue Worte und gekonnte Rede ankommt.

... in der über andere nicht abfällig gesprochen wird,
weil man weiß, dass man auch selbst nicht ohne Fehler ist.

Kurzum, ich träume von einer Gemeinde,
in der versucht wird, das Evangelium zu leben.

Wird dieser Traum bei uns Wirklichkeit werden?

Heinz M. Schulz
(aus "Ein Jahr in Gottes Werkstatt")

Christine Platzer

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