Wir aber hatten gehofft
Der Ostermontag ist eng mit dem Emmaus-Evangelium verbunden, das an diesem Tag gelesen wird.
Ein wunderbarer österlicher Text, der viel Platz zum Nachdenken und Meditieren lässt. Auch gibt er viele Anregungen zu einer guten Pastoral. „Wir aber hatten gehofft ...!“, sagen die beiden Jünger dem fremden Wegbegleiter. Sind das nicht geradezu unsere Gedanken in dieser Zeit? Haben wir nicht auch gehofft, auf so vieles, was uns derzeit zerbricht.
Mit einem Krieg in Europa hätten wir niemals gerechnet und den vielen Folgen für unsere Lebenssituation ganz konkret. Hätten wir nicht auch damit gerechnet, dass die Pandemie längst hinter uns liegt und uns nicht mehr betrifft. Wo bleibt unsere Hoffnung, auf mutige Schritte der Kirche in die Zukunft und was ist bisher passiert? Wir aber hatten gehofft!
Das Osterevangelium sagt auch uns heute, dass wir Jesus als Wegbegleiter haben auf unserem Weg – auch manchmal unerkannt; der uns zuhört, uns stärkt und aufrichtet, der unser Herz brennend macht. Das verändert, die schlimmen Situationen nicht, aber uns selbst. Wir werden aufgerichtet und in die Welt gesandt, unseren Teil für Gerechtigkeit und Frieden zu tun, in unserem Engagement für Kirche und Gesellschaft nicht nachzulassen. Wir sind nicht handlungsunfähig, wir können etwas tun und erleben, dass wir mitten im Tag Auferstehung feiern können, wie wir in einem Lied singen.
Wir hoffen fest darauf. „Bleibe bei uns, du Wandrer durch die Zeit“! (GL 325)
Peter Jansen, Velbert