PG Oberleichtersbach-Schondra

Elke, gib uns doch mal ein paar Eckdaten zu deiner Person, bitte!

Als gebürtige Mitgenfelderin lebe ich dort mit meinem Mann.
Wir haben zwei erwachsene Kinder und dort bin ich einfach verwurzelt.
Ich liebe meinen Garten, der auch mein größtes Hobby ist. Mit der Natur bin ich überhaupt sehr verbunden, gehe mit meinem Mann gern wandern oder radfahren.
Mit den Menschen hier will ich im Guten zusammenleben und unterwegs sein, weil meiner Ansicht nach doch alles im Leben, auch im Ehrenamt, gut zu lösen sein muss.

Ehrenamt, das ist ein gutes Stichwort, erzähl uns doch mal von deinem Ehrenamt!
Der Frauenbund besteht zwar seit 2021 nicht mehr, war aber ein ganz wichtiger Teil von meinem Leben. Ab 1998 konnte ich vereinzelt an den Angeboten teilnehmen und mich einbringen , später dann engagierte ich mich intensiver auch in der Vorstandschaft. Da gab es Vieles, was mir wichtig war und ist: meditative Einheiten, die gut tun, durch caritative Aktionen helfen zu können, mit anderen Frauen gemeinschaftlich etwas unternehmen zu können, auch mal eine Bildungsveranstaltung, Theaterfahrten organisieren und manches mehr, wie der Weltgebetstag. Klar, die vielen Termine, die das mit sich brachte, waren eine Verpflichtung, doch zugleich auch eine Bereicherung, wenn es gut gelaufen war. Mein Steckenpferd war das Kartenschreiben zum Geburtstag, persönliche Worte zu finden und passende Motive auszusuchen, das habe ich auch in der Kirchenverwaltung übernommen. Das ist mein nächstes Ehrenamt seit 2006. Noch länger, über 20 Jahre, bin ich seit der Erstkommunion der Kinder als Lektorin im Dienst und seit 4 Jahren Kommunionhelferin.

Und dann ist da der „Andere Gottesdienst“…
Ja, da ist ein tolles Team, mit diesen Menschen als Gleichgesinnte Gottesdienste auszudenken und vorzubereiten, bedeutet mir viel. Da sind die Lieder, die mit ihren Melodien und ihren wertvollen Inhalten einen zum Nachdenken bringen und wertvoll werden für´s Alltägliche. Und das zwischenmenschliche Vertrauen in der Gruppe gibt Halt, macht Mut. Das Zusammensein und Planen bewegt zum Anpacken und zu Veränderungen, macht, dass Neues entsteht. Texte zu schreiben ist für mich da immer eine große Herausforderung. Die laufen nicht einfach so von der Hand, brauchen Geduld, manchmal fehlt einfach die Routine. Doch das fordert mich und ich freu mich dran, dadurch was zu bewegen und auch weiterzugeben, was mich bewegt.

Elke, ich weiß, dass du den Jakobusweg gelaufen bist, kannst du uns noch daran teilhaben lassen?
Das war ein besonderer Lebensabschnitt. Von 2007 bis 2018 bin ich mit einer Gruppe, zuletzt waren wir noch vier Frauen, in Etappen von Fulda bis Santiago de Compostela gelaufen, jedes Jahr ca. 14 Tage, und immer vom letzten Etappenpunkt aus ging´s weiter.

Was hat dir das gegeben?
Sehr viel! Mit Gleichgesinnten unterwegs zu sein, das gibt Kraft. Der Weg hat mich Hoffnung tanken lassen, ich konnte mich selbst spüren unterwegs in einer Natur, die befreiend wirkt und gleichzeitig so unbarmherzig sein kann. Und doch so unbeschreiblich schön, dass mir die Freundlichkeit Gottes da bewusst wurde. Ich spüre einfach Demut und Dankbarkeit, von Gott so beschenkt zu sein und vom ihm begleitet zu werden.

Hat dich unterwegs etwas besonders beeindruckt?
Einfach die Freundlichkeit auf dem Weg. Ein kurzer Wink von aufmerksamen Menschen , um den richtigen Weg zu finden, dass die Kommunikation trotz der fremden Sprache geklappt hat, und dass das Abenteuerliche – wie wird der Weg und kommen wir rechtzeitig zur Herberge? – immer gut gegangen ist.
Wir haben zusammen gebetet, gegessen, getrunken, das hat uns unglaubliche Kraft gegeben. Und dazu noch eine gute Prise Humor, wenn die gute Laune am schwinden war – das hat uns zusammengeschweißt. Das kann so schnell keine neue Gruppe ersetzen.

Wenn du jetzt noch an den neuen pastoralen Raum denkst…
Da wünsche ich mir, dass sich weiterhin Menschen für ein Ehrenamt begeistern können, nicht überlastet werden und sich trotz der neuen Herausforderungen mit ihrem Geschick und Freude einbringen mögen.

Vielen Dank für die Einblicke in dein Leben, Elke!

Das Interview führte Claudia Annon.

 

 

­