PG Oberleichtersbach-Schondra

Ewige Anbetung – wie war das früher? Dazu habe ich eine ältere Dame (81 Jahre) unseres Dorfes befragt:

Als sie Kind war, fand die Ewige Anbetung in Oberleichtersbach immer am 17. August statt. Mit dem Beten wurde um 6 Uhr in der Kirche begonnen und endete Abends um 18 Uhr mit einer Eucharistiefeier.

Wie war das mit dem Vorbeten geregelt?
Jede Gebets-Stunde wurde von einem anderen Mann aus dem Dorf abgehalten. Es war eine Ehre für die Männer, die vorbeten durften. So betete beispielsweise ein Mann aus Oberleichtersbach jedes Jahr von 6-7 Uhr vor, da er danach auf die Arbeit musste.
Ein anderer hatte sich immer die Uhrzeit 12-13 Uhr ausgesucht, da hier am wenigsten Personen in der Kirche waren.

Waren denn den ganzen Tag über Leute zum Gebet in der Kirche?
Die Kirche war den ganzen Tag über gut besucht. Auch alle Kinder mussten an diesem Tag für eine Stunde oder auch länger in die Kirche gehen. In anderen Dörfern war sogar für jede Stunde eine andere Schulklasse eingeteilt, egal ob Erstklässler oder auch ältere. Alle Kirchgänger mussten dann, während des kompletten Gebetes, knien. Ein wichtiger Bestandteil war auch das Orgelspiel.

Gibt es noch eine Aufzeichnung von damals?

Im Pfarrbüro haben wir einen Pfarrbrief von 1964 gefunden. Zu dieser Zeit hatte sich bereits die Ewige Anbetung zeitlich verändert. Hier ein kleiner Ausschnitt.
Pfarrbrief 1Pfarrbrief 2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


In den letzten Jahren gab es Änderungen. Warum – und welche?

In den letzten Jahren hat sich die Ewige Anbetung verändert. Es wird nicht mehr den ganzen Tag in der Kirche gebetet. Die Gebetszeiten wurden reduziert, da immer weniger Gläubige an den Gebetsstunden teilnahmen. Es wurde festgelegt, dass an sieben aufeinanderfolgenden Tagen in unseren sieben Kirchen der Pfarreiengemeinschaft (in der Zeit vom 23. bis 29. September eines jeden Jahres) eine eucharistische Anbetung (reduziert auf 2 Gebetsstunden) stattfindet. Da es sich hier genau um den Zeitraum einer Woche handelt, fand eine Umbenennung statt: Statt „ewige Anbetung“ jetzt „Woche des Gebets“. Seit dem Jahr 2013 wurde dann eine dieser Gebets-Stunden in meditativer Form gestaltet.

Und wie war das in den beiden zurückliegenden Jahren?

Aufgrund von Corona musste in den letzten beiden Jahren die Gebetszeit noch einmal verkürzt werden.

Gibt es auch dieses Jahr wieder eine „Woche des Gebets“?

Auch in diesem Jahr möchten wir wieder die „Woche des Gebets“ anbieten. Die reduzierte Gebetszeit möchten wir beibehalten und meditativ gestalten. Jeden Tag findet in einem anderen Ort eine Gebetsstunde statt. Diese beginnt mit einem ca. ½ stündigen Gottesdienst mit anschließendem meditativem Gebet. Hierbei wird das Jahresmotto „Im Vertrauen das Unbekannte wagen“ aufgegriffen.

An welchen Tagen und Orten findet diese statt?

Am 23.09. ist diese in Schondra, am 24.09. in Singenrain, am 25.09. in Schönderling, am 26.09. in Weißenbach, am 27.09. in Modlos, am 28.09. in Breitenbach und am 29.09. in Oberleichtersbach.
Den Beginn bitte aus der Gottesdienstordnung entnehmen.

Warum überhaupt gibt es diese Gebetsstunden (Ewige Anbetung)?

Es handelt sich hierbei um eine alte Tradition der eucharistischen Anbetung in der römisch-katholischen Kirche. Grundlage dafür ist der Glaube an die wahrhafte Gegenwart Jesu Christi in der Gestalt von Brot und Wein.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich eine Stunde Zeit nehmen und mit uns gemeinsam beten.

Euer Gemeindeteam

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